
Das Festspielprogramm
Jubiläumssonntag
Ein ganzer Tag im Zeichen des 25. Jubiläums des Literaturherbstes!
Mit dem Jubiläumsticket können Sie zwischen 15 und 21 Uhr eine Reihe von Veranstaltungen besuchen: Lesungen von Bov Bjerg und Katarina Hagena, das Brecht-Programm des Deutschen Theaters und eine Jazz-Lyrik-Performance mit dem Leslie Meier Trio zu Gedichten von Peter Rühmkorf. Hinzu kommt ein Konzert mit Aeham Ahmad. Darüber hinaus werden den ganzen Tag über Schauspielerinnen und Schauspieler des Deutschen Theaters die "besten" Texte aus 25 Jahren Literaturherbst im DT-X (Studio) lesen.
Pendeln Sie zwischen den verschiedenen Spielorten und genießen Sie das besondere Flair des Göttinger Literaturherbstes.
Rund um die Veranstaltungen gestalten der Hauptsponsor des Literaturherbstes, die Göttinger Sartorius AG, unser Medienpartner, das Göttinger Tageblatt und die Buchhandlung Thalia den Rahmen.
Jubiläumstickets gibt es, so lange der Vorrat reicht. Die Veranstaltungen mit Leon de Winter (19 Uhr) und Benjamin von Stuckrad-Barre (21 Uhr) können zum Sonderpreis von 5,00€ hinzu gebucht werden.
Das Programm im Alten Rathaus im Detail
15 Uhr, Altes Rathaus, Lesung mit Karen Duve
Für die kurzfristig abgesagte Lesung von Katherina Hagena konnten wir zu unserer großen Freude Karen Duve gewinnen, die aus ihrem neuesten Buch "Macht" (Galiani 2016) lesen wird.
Moderiert wird die Veranstaltung von Johannes Schröer.
17 Uhr, Altes Rathaus, Jazz-und Lyrik-Performance mit dem Leslie Meier Trio
Peter Rühmkorf, einer der größten deutschen Lyriker der letzten 60 Jahre, hat Gedichte geschrieben, die formal und inhaltlich eine große Bandbreite haben: Liebeslyrik und Todesahnungen, politische Agitation und Naturbilder, Ironie und Schwärmerei, Selbstzweifel und Größenwahn, freie Rhythmen und Gereimtes. Das alles in einer äußerst melodischen Sprache, die dazu einlädt, gesprochen und gesungen zu werden.
Ulrich Jokiel (Piano), Peter Missler (Saxofon) und Bernd Rauschenbach (Stimme) folgen dieser Einladung und präsentieren in ihrem Bühnenprogramm Allein ist nicht genug einen abwechslungsreichen und furiosen Querschnitt durch Rühmkorfs Werk: vom Sprechen mit bloßer Musikbegleitung über genau im musikalischen Ablauf festgelegte Texteinsätze, rhythmisches Sprechen, Sprechgesang bis hin zum komponierten Gesang.
19 Uhr, Altes Rathaus, Konzert mit Aeham Ahmad
Aeham Ahmad ist ein palästinensisch-syrischer Pianist. Internationale Bekanntheit erlangte er 2014/2015 durch seine öffentlichen Auftritte im Flüchtlingslager Jarmuk – als „Pianist in den Trümmern“ während des Bürgerkriegs in Syrien. Der Pianist spielte unter Lebensgefahr mit seinem Klavier auf einem Rollwagen in den Straßen, um durch das gemeinsame Musizieren den Menschen in seiner Heimat ein wenig Hoffnung und Freude zu schenken. Im Frühjahr 2015 verbrannten die Islamisten aufgrund des dort verhängten Musikverbotes vor seinen Augen sein Instrument.
Inzwischen lebt Ahmad als Flüchtling in Deutschland und begeistert hier mit seiner Musik.
Das Programm im Deutschen Theater im Detail
15 Uhr, Deutsches Theater, Brecht Programm
„Ich bin nicht gern, wo ich herkomme / Ich bin nicht gern, wo ich hinfahre .“ Zeit seines Lebens versuchte Bertold Brecht aus der gesellschaftlichen Realität zu fliehen – in den Schoß seiner Mutter, jene der Geliebten, kommunistische Ideen oder solche von einem Theater und schließlich, ganz real, in ein anders Land. Einen Tag nach dem Reichstagsbrand am 28. Februar 1933 flieht Bertolt Brecht mit Helene Weigel und Sohn Stefan über Prag, Wien, die Schweiz und Paris nach Dänemark; 1939 dann nach Schweden und Finnland, bevor sie 1941 nach Kalifornien übersiedeln. Bis nach dem Krieg 1948 lebt Brecht als Flüchtling im Ausland – und ist künstlerisch so produktiv wie nie.
Vier Schauspielerinnen und Schauspieler des Deutschen Theaters bringen Brechts Lyrik und Notizen aus dem Exil auf die Bühne. Dabei kommt auch die Musik von Hans Eisler, Brechts Freund und musikalische Inspirationsquelle, nicht zu kurz.
17 Uhr, Deutsches Theater, Lesung mit Bov Bjerg
„Es ist, als würde man die Autobiografie von Auerhaus lesen“, schreibt die FAS über Bov Bjergs jüngsten Streich Die Modernisierung meiner Mutter (Blumenbar 2016). In der Tat hat sein Romanzweitling und Spiegel-Bestseller (Blumenbar 2015) viel gemeinsam mit der neuen Best of Bov-Geschichtensammlung: die Figuren, deren koordinatenlosen Lebenswege sich als Notwehr gegen das Vorgefundene gestalten, den Einfallsreichtum, der die Seiten viel zu schnell vergehen lässt, und allem voran den Bjerg’schen Humor.
Aus beiden wunderbaren Büchern liest der Berliner Autor und Kabarettist und erklärt, wie man auch nach kleinen und großen Schicksalsschlägen am Ende immer irgendwie darüber lachen kann – und soll!
15 bis 21 Uhr, DT-2 (Studio des Deutschen Theaters), Best of Literaturherbst
Schauspielerinnen und Schauspieler des Deutschen Theaters lesen aus den besten Texten aus 25 Jahren Festivalarchiv - hören Sie zu und schwelgen Sie in Erinnerungen!
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