Zum Inhalt springen

Pride Month

Unsere Buchtipps

Jedes Jahr im Juni ist Pride Month – also der Monat, in dem die LGBTQI+-Community gefeiert und auf ihre Anliegen aufmerksam gemacht wird. Wir haben das zum Anlass genommen, verstärkt Bücher von LGBTQI+-Autor*innen oder solche zum Thema zu lesen. Und heute, zum Abschluss des Pride Months, stellen wir Ihnen vier Bücher vor, die wir besonders empfehlen können (vielleicht auch als Urlaubslektüre?!):

Carolin Emcke, Wie wir begehren (S. Fischer)

In diesem persönlichen wie analytischen Text zeichnet Carolin Emcke die Suche und allmähliche Entdeckung des eigenen, etwas anderen Begehrens nach. Dabei geht es um ihre Jugend in den 1980er Jahren, in denen über Sexualität nicht gesprochen wurde, über ein homosexuelles Coming of Age, über die verschiedenen Ebenen und Implikationen von Verlangen. Aber auch die Tragik der gesellschaftlichen Ausgrenzung derer, die ihr Begehren nicht artikulieren können oder dürfen, wird ausbuchstabiert. Eine aufrichtige, zutiefst ehrliche Erzählung, die ganz nah ranlässt – und gleichzeitig die ganz großen gesellschaftlichen Fragen adressiert.

Samantha Irby, Wow, No Thank You (Vintage 2020)

Bisher ist keine von Samantha Irbys Essay-Sammlungen auf Deutsch erschienen – trotzdem können wir nicht anders, als Ihnen diese zutiefst ehrliche, hochgradig lustige Stimme der amerikanischen Gegenwartsliteratur vorzustellen. Samantha Irby erzählt in ihren oft kurzen Texten von ihrem Leben als homosexuelle schwarze Frau, die für die Liebe aufs Land gezogen ist. In Wow, No Thank You beschreibt und analysiert sie die Hochs und Tiefs ihres Alltags: die Frage zum Beispiel, wie man sich bei gemütlichen Nachbarschaftstreffen angemessen verhält, wenn man sein Leben lang in einer Großstadt gelebt und es tunlichst vermieden hat, seine Nachbar*innen auch nur genauer anzuschauen. Außerdem erzählt sie von ihren Erfahrungen damit, bei Netflix eine Show zu pitchen, und vom ständigen Kampf, als über 40-Jährige Frau bis nach 22 Uhr wach zu bleiben – höchst amüsante Sommerlektüre!

Édouard Louis, Im Herzen der Gewalt (S. Fischer 2017)

In diesem autobiographischen Roman rekonstruiert Louis die Geschehnisse einer dramatischen Nacht, die sein Leben für immer veränderte: in einer Dezembernacht trifft Édouard einen jungen Mann. Schnell kommen sie ins Gespräch – Reda, ein Immigrantensohn mit algerischen Wurzeln, fasziniert Édouard. Er nimmt ihn mit in seine Wohnung, sie flirten, verbringen die Nacht zusammen – und am Ende bedroht Reda ihn mit einer Waffe. Louis erzählt von Kindheit, Begehren, Migration und Rassismus auf klügste und mitreißendste Art und Weise – politisch und hellwach.

Catherine Castro & Quentin Zuttion, Nennt mich Nathan (Splitter 2019)

Nathan führt ein unbeschwertes, glückliches Leben – bis er in die Pubertät kommt und sein Körper sich auf eine Weise verändert, die ihm nicht entspricht. Denn Nathan ist ein Junge, während sein Körper weiblich ist. Mit der Unterstützung seiner Familie, seiner Freund*innen und seiner Lehrer*innen macht Nathan beginnt Nathan mit Testosteronspritzen die Transition. Diese einfühlsame Graphic Novel ist zwar fiktiv, beruht aber auf einer wahren Geschichte – und hat uns restlos begeistert.

Nach oben
Zurück nach oben